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Someday
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Posted on 26. September 2013 by Daniel Küblböck
Es geht um die Wurst
Liebe Fans,
heute geht es um die Wurst, um die deutsche Bratwurst nämlich, die man ja fast schon zu unserem Kulturgut zählen kann. Manche nennen Deutschland ja das Land der Wurstesser.
Sie ist einfach beliebt und inzwischen kann man sie auf dem ganzen Erdball essen, darüber schrieb ich ja schon.
Auf das Thema komm ich, weil ich letztlich vor der Bundestagswahl in den Zeitungen viele Fotos sah, auf denen Politiker in Würste bissen. Was soll uns das sagen? Soll es Bodenständigkeit vermitteln und Nähe: „Ich bin einer von Euch“? Bilder sind offenbar wichtig für die Meinungsbildung und Politik ist Inszenierung und braucht Symbole. Wo Wahlkampf betrieben wird, sind Bratwürste meistens nicht weit.
Der Deutsche grillt im Schnitt sechs Mal pro Jahr, am liebsten Bratwürste. Pro Person werden jährlich 84 Bratwürste verspeist, das sind immerhin 2,6 kg pro Kopf.
Und wem verdanken wir die Bratwurst? Thüringer und Franken streiten noch immer über die Urheberschaft. Mit der ältesten urkundlichen Erwähnung aus dem Jahre 1404 haben die Thüringer die Nase vorn, die Franken sollen sie jedoch kultiviert haben
Der Ursprung soll aber bei den Kelten liegen, und über Rom fand sie ihren Weg zu uns. Einen regelrechten Bratwurst-Boom gab es allerdings erst mit der Industrialisierung, wo Maschinen bei der Verarbeitung eingesetzt werden konnten.
Wenn man durch unser Land reist, wechseln mit den Regionen auch die Bratwürste.
Etwa 50 verschiedene Sorten gibt es. Am Bekanntesten werden die Nürnberger und die Thüringer sein, es gibt aber auch Norddeutsche, Hessische, Schlesische usw.. Sie sind unterschiedlich groß, unterschiedlich gewürzt und es gibt feine und grobe.
Was ist denn drin in so ner Wurst? Das kann ja im Grunde genommen alles sein. Ein Kumpel von mir sagt immer: „Würste sind wie Fußballspiele und das Leben: es ist alles drin.“ Ich glaube, mittlerweile ist es so.
In der Rheinischen ist Ei, in der Fränkischen Majoran und Piment, in der Polnischen Knoblauch und Majoran, in der Coburger Kümmel, in der Hessischen Zwiebelstückchen.
Ein Berliner Fleischermeister bringt grad eine Bratwurst auf den Markt, die er mit Lakritzpulver anreichert, die also leicht nach Süßholz und Anis schmeckt.
Die „Ur-Bratwurst“, wenn man sie so nennen will, macht(e) man zumeist aus frischem, rohem Schweinefleisch.
Es gibt aber auch vegetarische, auf Getreide-, Gemüse- und Sojabasis.
Fleischlose Würste wurden auch schon früher gegessen, wie dieses alte Rezept zeigt:
Brottwurst in der Fastenzeit (2. Hälfte 15. Jahrhundert):
Nimm gute Feigen, übersiede sie und stoß sie klein in einem Mörser. Hack sie vorher auch klein und leg sie auf ein Brett. Nimm geriebenen Lebkuchen darunter und wälze ihn so lang, wie eine Bratwurst (Brottwurst) ist. Mach einen dicken Straubenteig von Wein und ziehe die Würste dadurch. Backe es dann schön. Gib einen Zucker dazu.
Bei Edeka gibt es Männer- und Frauen-Bratwurst. Die für Männer ist schön deftig und kräftig gewürzt, die für Frauen besonders mager und mit Gemüse. Und in den Packungen mit “Männer-Bratwurst” ist doppelt so viel drin. Männer essen also viel und herzhaft und Frauen wollen dünn sein. Aha. Da könnte man „Klischees sind uns wurst“ drüberschreiben, oder?
Natürlich gibt es auch ein Bratwurstmuseum. Das steht in Thüringen. Jährlich findet da ein Bratwurst-Song-Contest statt, bei dem die “Königin Bratwurst” in Wort und Ton zu preisen ist.
Die ”höchste Bratwurst Deutschlands” kann man auf der Zugspitze essen und im Südwesten Portugals “die letzte Bratwurst vor Amerika”. Dabei hat die Bratwurst Amerika längst entdeckt und man kann sie dort vielerorts essen, wie auch in Shanghai, Melbourne, Bangkok, Saigon…
Wem das Grillen einer Bratwurst zu viel Aufwand ist, kann die seit kurzem auch toasten. Das entsprechende Gerät schaut wie ein überdimensionaler Toaster aus und hat an der Oberseite zwei kreisförmige Öffnungen. Jetzt kann man also auch jederzeit im Büro schnell mal eine Wurst grillen.
Vor einiger Zeit hat übrigens ein Madrider Gastronom ein „Merkel-Menü“ kreiert: eigens aus dem Osten Deutschlands eingeführte Bratwurst wird auf Brot mit mittelscharfem Senf und einem in Spanien gebrauten Bier für 5,50 Euro serviert. Von dem Menü gibt es die Varianten „Dicke Merkel“ (Merkel Gorda) und „Wilde Merkel“ (Merkel Salvaje), das richtet sich jeweils nach der Zahl der Bratwürste und der Größe des dazu servierten Bieres. Die Spanier lieben das Menü.
Zu den berühmtesten Bratwurstfreunden der Geschichte gehören Friedrich der Große, Johann Wolfgang von Goethe und Martin Luther. Und am 16. August feiert man den Internationalen „Bratwurstday“. Den hab ich irgendwie verpasst. Ich weiß auch nicht, wer den ausgerufen hat. In den USA ist der wohl eher populär.
“Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.”
Otto von Bismarck
Wie wir sehen, hat die Bratwurst viele Geschichten geschrieben. Kennt Ihr auch noch welche?
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/09...t-um-die-wurst/
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26.09.2013 14:59 |
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Posted on 27. September 2013 by Daniel Küblböck
Phantom-Klingeln
Liebe Fans,
habt Ihr schon mal Euer Handy klingeln hören, obwohl niemand angerufen hat und auch keine SMS eingegangen ist? Phantom-Klingeln nennt man dieses Phänomen und manche bezeichnen es sogar als „neue Krankheit unserer Zeit“.
Mittlerweile haben 90 Prozent der Deutschen ein Handy und 39 Prozent ihrer Nutzer, das sind immerhin 25 Millionen Leute, haben dieses Phantom-Klingeln schon ein- oder mehrmals vernommen. Männer sollen deutlich häufiger davon betroffen sein als Frauen und Jüngere auch mehr als Ältere.
Wieso passiert das? Man weiß es nicht, vermutet aber… Mögliche Ursache könnte die Angst sein, wichtige Anrufe zu verpassen. Und Psychologen sehen in diesem Phänomen die Sehnsucht nach menschlichem Kontakt und Gesellschaft, aber auch eine Reaktion unseres Körpers auf den ständigen Erreichbarkeitsanspruch in der heutigen Gesellschaft.
Um Abhilfe zu schaffen wird geraten, individuelle Klingeltöne zu wählen, vielleicht selbst welche zu komponieren bzw. das Handy einfach öfter mal abzuschalten.
Also mich haben diese „Geisteranrufe“ bis jetzt verschont, dafür höre ich beim Schlafen manchmal meinen Wecker, meistens eine oder zwei Stunden vor der programmierten Weckzeit. Ich sitz dann im Bett, starre das Zifferblatt an, fall wieder um und schlafe weiter. Dass der Wecker „phantomläutet“ ist ja leicht erklärlich mit der Angst davor, womöglich zu verschlafen, wenn ein wichtiger Termin ansteht.
Manchmal, wenn wir im Schlaf reale Geräusche hören und wenn wir noch nicht zum Wachwerden bereit sind, integrieren wir die Töne ja oft in unsere Träume. Meistens ist es der Wecker, der klingelt, und schließlich werden wir doch davon wach. Ist Euch das auch schon passiert? Ich finde es immer total witzig, in welche Rollen ich diesen Klingelton in meinen Träumen dann zwinge, das ist oft so absurd. Dann bin ich meistens gleich hellwach, weil ich so lachen muss.
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/09...antom-klingeln/
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02.10.2013 08:47 |
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Someday
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Posted on 28. September 2013 by Daniel Küblböck
Servus, Eggenfelden!
Liebe Fans,
ich grüße Euch aus meiner ganz alten Heimat, ich bin wieder da, wo alles begann.
So vertraut ist alles und doch ein bisschen fremd – weil alles sich immer ändert.
Heute beginnt ja meine neue Tour gleich mit einem Zusatzkonzert. Das hatten wir auch noch nicht.
Es ist also eine Vorpremiere. Die Premiere wird dann in drei Wochen in Frankfurt sein.
Grad bin ich so aufgedreht und voller Vorfreude und so gespannt, wie Euch mein neues Programm gefällt – und zwischendurch fährt immer mal das Lampenfieber Achterbahn mit mir.
Beim ersten Konzert einer Tour gibt es immer besonders viel Gewusel und Gerenne. Alles wird hundertmal gecheckt, aber damit schafft man sich auch Ventile, um sich vor dem großen Moment abzulenken, wenn es endlich losgeht und der Adrenalin-Kick einen schier zerreißt.
Eine liebe Hand stellt mir grad einen Jasmine Yogi Tee hin, der beruhigend wirken und meine Energie konzentrieren soll. Ich fürchte, in solchen Extremsituationen verpufft das leicht.
Ich muss mich jetzt wieder kümmern. Bis später, Leute. Heute Abend wird Eggenfelden gerockt! Ich freu mich!
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/09...us-eggenfelden/
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02.10.2013 08:50 |
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Someday
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Posted on 29. September 2013 by Daniel Küblböck
Oma Küblböcks Dampfnudeln
Liebe Fans,
endlich, endlich bin ich wieder in ihren Genuss gekommen.
Herrgott ist des imma a Freid, wenn der Bua wieder hoamkimmt zu seine Leit…
dann wird geknuddelt und geratscht und natürlich bekomm ich mein Lieblingsessen von der Oma gemacht, luftig lockere Wolken mit einem Pflaumenherzen, die in Vanillesoße schwimmen.
Ich hab sie nach dem Rezept gefragt, aber die Oma kocht mit Augenmaß und Gefühl. Ich hab ihr trotzdem beim Kochen zugeschaut, weil Dampfnudeln aus Hefeteig gemacht werden, mit dieser spannenden „Gehen und Ruhen“-Geschichte.
Einen „Vorteig“ hat sie gemacht. Dabei hat sie ungefähr eine halbe Tüte Mehl in eine Schüssel geschüttet, hat mit der Hand eine Mulde in den Berg gedrückt und Hefe hineingebröselt. Dann hat sie etwas lauwarme Milch dazu gegeben und hat den kleinen Kratersee, der den Vorteig bildete, unter einer dünnen Mehlschicht verschwinden lassen. Der Vorteig hatte jetzt 10 Minuten Zeit, um zu gehen.
Die Oma gab mir ein paar Pflaumen, die ich entkernen und jeweils mit einem Stück Würfelzucker füllen sollte, weil sie ziemlich sauer seien, bei süßen Pflaumen ginge es auch ohne Zucker. Dass der Kratersee in Bewegung war, konnte man an den Rissen in der Mehldecke erkennen. Oma schlug dann ein Ei dazu, schüttete noch warme Milch in die Schüssel, etwas Salz, 2 Löffel voll Zucker und etwas weiche Butter, vermengte alles miteinander, deckte die Schüssel mit einem Tuch ab und stellte sie in den lauwarmen Ofen – zum Gehen. Für eine Stunde oder so, kann auch länger dauern, je nachdem, wie der Teig Lust hat, zu gehen. Wir gingen auch, und zwar machten wir einen kleinen Spaziergang mit Detlev, der sich immer so freut, wenn er Neues entdecken kann. Keine Frage, dass er auch Omas Herz im Sturm erobert hatte, gleich bei der herzlichen Begrüßung.
Als wir zurückkamen, sahen wir, dass auch der Teig fleißig gewesen war, und so konnte die Oma ihn aus der Schüssel auf den bemehlten Küchentisch stürzen und rollte ihn zu einer langen Wurst. Die Teigwurst teilte sie in 8 Stücke, zupfte jedes ein bisschen auseinander, legte eine der Pflaumen in die Mitte, wickelte sie ein wie in ein Päckchen und rollte die Teigstück dann jeweils zu Knödeln. Die wurden dann zum Ruhen und Gehen auf ein bemehltes Holzbrett gelegt, mit einem Tuch abgedeckt und wieder in den lauwarmen Ofen geschoben für etwa 20 Minuten oder länger, je nachdem, wie der Teig Lust hat.
So konnten wir uns in Ruhe der Vanillesoße widmen.
Dafür kam Milch in einen Topf, fast ein ganzer Liter, dazu Zucker und das Mark einer Vanilleschote sowie die ausgekratzte Schote. Das musste nun unter meinem Rühren zum Kochen kommen.
Und Oma versprudelte inzwischen in einem anderen Topf 4 Eigelbe, ein bisschen Mehl und etwas Milch. Die aufgekochte Vanillemilch musste jetzt langsam unter die Eimischung gerührt werden bei niedriger Temperatureinstellung, und so lange gerührt werden, bis die Soße dicklich wurde – Schote entfernen!-.
Jetzt mussten wir nur noch den Teignudeln Dampf machen. In einem großen Topf – die Oma hat fürs Dampfnudelbacken extra einen gusseisernen Dampfnudeltopf – wurde der Boden gut mit Milch bedeckt, so 2 cm hoch. Dazu kamen ein schönes Stück Butter und 2 Tüten Vanillezucker und alles wurde kurz aufgekocht. Dann setzten wir die Teignudeln in die Milch und legten einen gut schließenden Deckel auf den Topf. Das ist ganz wichtig, dass er dichthält. Zur Sicherheit band die Oma noch feuchte Geschirrtücher drum. Und niemals, niemals, den Topfdeckel abnehmen, bevor die Dampfnudeln fertig sind, das wäre wie ein Nadelstich in einen Luftballon.
Die Nudeln mussten 3 Minuten lang auf höchster Stufe auf dem Herd backen, damit sich unten eine schöne süße Kruste bilden konnte, dann wurde der Ofen zurückgeschaltet und bei mittlerer Hitze konnten dann die Nudeln ungefähr 20/25 Minuten oder auch etwas kürzer weiter dämpfen bis ein schmatzendes Geräusch zu hören war. Das waren die fertigen Nudeln, die an den Topfwänden kratzten.
Dann war nochmal akrobatisches Talent gefragt, weil man den Deckel auf einmal abnehmen musste, so dass kein Wassertropfen auf die Dampfnudeln tropfen konnte. Und fertig.
Dampfnudeln isst man übrigens mit einem Löffel aus einem tiefen Suppenteller, in dem sie in der Soß‘ schwimmen.
An Guadn! Kann ich da nur sagen. Es duftett und schmecktt nach Kindheit, nach Wärme und Geborgenheit.
„Dampfnudeln hamma gestern g’habt, Dampfnudel hamma heit, Dampfnudeln hamma alle Tag, solangs uns gfreit
Dampfnudeln in der Zwetschgensoß, Dampfnudeln und a Kraut, Dampfnudeln, ja wer de ned mag, Leut, der g`hört g’haut.”
(Die boarische Dampfnudelhymne)
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/09...ks-dampfnudeln/
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02.10.2013 08:57 |
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Someday
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Posted on 30. September 2013 by Daniel Küblböck
Der innere Schweinehund
Liebe Fans,
wie groß ist eigentlich Euer innerer Schweinehund? Habt Ihr ihn gut im Griff oder mischt er sich oft in Euer Leben ein und fordert Euch zu kleinen oder größeren Kämpfen heraus?
Meiner ist eigentlich ganz handzahm, aber manchmal spielt er doch mit seinen Muskeln und will mit mir auf ein Kämpfchen in den Ring steigen.
Ich hatte mir vorgenommen, am Morgen zu laufen. Ganz früh, wenn der Tag grad wach wird, dann finde ich’s am schönsten.
Weil ich ja eher nachtaktiv bin und abends gern noch arbeite, blieb dem Schlaf nicht sooo viel Zeit, mich wieder fit für den nächsten Tag zu machen. Und als in der Früh der Wecker klingelte, kriegte ich meine Augen kaum auf, nur einen kleinen Spalt breit, und da sah ich ihn schon vor meinem Bett stehen, meinen inneren Schweinehund. Wie Meister Propper hatte er sich vor mir aufgebaut und rieb sich grinsend die Hände. Die Versuchung war echt groß, mir wieder die Decke über den Kopf zu ziehen, ich musste mit ihm ringen, konnte ihn aber trotz meiner Müdigkeit beiseite schubsen und mich noch schlafblind an ihm vorbei zur Dusche tasten. Ich ließ Wasser, Musik und frische Düfte auf mich einprasseln und –wirken, aber irgendwie perlte das alles an mir ab, und ich spürte, wie mein innerer Schweinehund mich noch immer umfangen hielt und mit Visionen von gemütlichem Ausschlafen überreden wollte. Aber ich bin ja keine Memme. Ich versuchte ihn zu ignorieren und begab mich auf die Suche nach meinen Laufklamotten, die irgendwie ein Bündnis mit IHM geschlossen zu haben schienen, denn sie wollten offenbar nicht gefunden werden. „Das kann doch nicht sein, dass alle Laufsocken in der Wäsche sind“. Wieso sind die Laufschuhe noch feucht? Detlev? Neeeiiin, das würde der nie machen….“ Bis ich alles beisammen und an den Körper gebracht hatte, war ich schon mal durchgeschwitzt. ER stand immer noch rum, hatte die Arme inzwischen verschränkt und beobachtete mich grinsend, wies immer auf das Bett, in dem es sich jetzt mein kleiner Zoo in meiner Nachtwärme gemütlich gemacht hatte.
Zuerst eine kleine Runde mit Detlev, die machte mich schon mal munter. Detlev ist so ein Gute-Laune-Knuddel, das steckt einfach an. Und anschließend bin ich dann allein in die „große Runde gestartet“. Sonnenschein, super Laufwetter, ein paar Mal tief durchatmen und los. Und es war herrlich. Mit jedem Schritt ließ ich mehr Müdigkeit hinter mir und ich spürte die Power in mir und die Freude am Laufen.
Ich finde, es lohnt sich wirklich immer, dem inneren Schweinehund die rote Karte zu zeigen. Er arbeitet ja oft mit fiesen Tricks, aber die haben wir alle ja längst durchschaut, oder?
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/09...e-schweinehund/
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02.10.2013 09:00 |
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Veröffentlicht am 1. Oktober 2013 von Daniel Küblböck
Fairer Handel
Liebe Fans,
Ende September fand wieder, wie jedes Jahr, die „Faire Woche“ statt, bei der zahlreiche Institutionen, Schulen, Gemeinden, Cafés, Geschäfte und Kantinen Veranstaltungen, Aktionen und Termine rund um den Fairen Handel anboten.
Produkte aus fairem Handel sind beliebt und finden immer mehr Anklang bei deutschen Konsumenten. Fairtrade Produkte versprechen bessere Lebensumstände für Kleinbauern und Verzicht auf Kinderarbeit und laut einer aktuellen Studie legen 56 Prozent der Deutschen beim Einkaufen großen Wert auf ökologische und soziale Kriterien. Die Verbraucher interessieren sich zunehmend dafür, ob Produkte biologisch hergestellt, fair gehandelt, klimafreundlich und regional produziert wurden. Es ist aber auch so, dass bei allem guten Willen viele sich fair gehandelte Produkte nicht leisten können. 40 Prozent der Befragten finden sie zu teuer, heißt es in der Studie.
Mittlerweile findet man fair gehandelte Produkte nicht mehr nur in Weltläden sondern nach und nach erobern sie die Supermarktregale. Man bekommt sie bundesweit in gut 42.000 Supermärkten und Bioläden. Auch Aldi, Lidl und die Rewe Group sind auf den Zug aufgesprungen.
Das Frankfurter Zukunftsinstitut schätzt anhand von Studien und einer Befragung, dass sich Fair Trade bald zum Mainstream und ähnlich entwickeln wird, wie der Handel mit dem “Bio”-Etikett. Es wird ein konstantes Anwachsen erwartet. Zurückblickend ist der Umsatz sozial gehandelter Produkte von 2005 bis 2013 von 72 Millionen Euro auf 650 Millionen Euro gestiegen. Auch werde sich das Fair-Trade-Prinzip in den kommenden Jahren auf alle Produktkategorien und Dienstleistungen ausweiten.
Immer mehr Kunden wollen mit ihrem Konsumverhalten ein Zeichen setzen gegen Ausbeutung und für gerechte Arbeitsbedingungen.
87 Prozent der deutschen Verbraucher kennen mittlerweile Produkte aus fairem Handel. 54 Prozent der über 16-Jährigen kaufen gelegentlich solche Waren, zwölf Prozent regelmäßig.
Der Hauptumsatz (41%) liegt nach wie vor beim fair gehandelten Kaffee. Daneben sind Kakao, Schokolade, Tee, Südfrüchte und Blumen die Wachstumstreiber im Fair-Trade-Segment, aber auch Fair-Trade-Bekleidung ist stark im Kommen. Man kann sie auch gut online kaufen, wie hier zum Beispiel: Die-Marke-Pitico
Auch weltweit beobachtet man ein konstantes Wachstum des Fair-Trade-Marktes.
Damit ein Produkt ein Fairtrade-Siegel erhält, müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein: Die Erzeuger erhalten einen festgelegten Mindestpreis, der Produktionskosten und Löhne abdeckt und deutlich über dem Weltmarktniveau liegt. Zusätzlich gibt es einen Fairtrade-Aufschlag, der je nach Produkt variiert. Kinderarbeit ist bei Fairtrade-Produkten ausgeschlossen, die Erlöse fließen in Projekte im Erzeugerland – etwa einen Brunnen oder in neue Maschinen, in Bildung, oder verbesserte Infrastruktur wie Straßen.
Mit unserem Konsumverhalten entscheiden wir letztendlich über die sozialen Bedingungen der Produzenten. Wir entscheiden über Kinderarbeit, Sklaverei, Ausbeutung, soziale und ökologische Bedingungen.
Weitere Informationen zum Fairen Handel könnt Ihr hier bekommen: www.fairtrade-deutschland.de
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/10/01/fairer-handel/
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02.10.2013 09:04 |
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Someday
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Veröffentlicht am 2. Oktober 2013 von Daniel Küblböck
Gähn-Attacken
Liebe Fans,
kürzlich war ich wieder im Museum, ich hab mir eine Ausstellung angesehen, und es ging mir so wie immer. Nach etwa einer Stunde im Museum krieg ich das große Gähnen. Ich hab mich schon oft gefragt, woran es liegen mag, dass mich gerade in Museen immer ganz plötzlich Müdigkeit überfällt. Ich bin ja froh, wenn es Sofas, Bänke oder Stühle gibt und man eine kleine Pause einlegen kann. Oft sind sie leider sehr rar und das finde ich schade.
Ich hab ja immer darauf getippt, dass es vielleicht an der Raumluft liegt, dass ich so geschafft bin.
Solche Gähn-Attacken hab ich sonst eigentlich nie, ich hatte sie höchstens früher mal in der Schule. Da waren sie manchmal aber auch berechtigt. Aber im Museum, wo ich interessiert und konzentriert bin?
Diesmal wollte ich es aber endlich wissen und hab danach gegoogelt.
Ich las, dass es vielen Menschen so geht wie mir. Während man sonst stundenlang spazieren gehen oder wandern kann, fühlen sich viele in Museen schon nach relativ kurzer Zeit erschöpft.
Kann das Schlendern von Bild zu Bild, das Stehen, intensives Betrachten und Eintauchen so anstrengend sein?
Ja, kann es.
Sobald wir unsere „normalen“ Geschwindigkeiten und Bewegungsrhythmen verlassen, steigt unser Energieverbrauch. Besonders anstrengend soll das Stehen sein, weil wir für’s Stehen nicht gebaut sind. Unsere Muskeln sind nicht entsprechend ausgeprägt, um eine Stehposition auf Dauer stabil zu halten. Und so nehmen wir schnell die anstrengende Hohlkreuz-und Rundrückenhaltung ein. Im Rücken beginnt’s zu zwicken und wir schauen uns nach einer Sitzgelegenheit um.
Außerdem ändern sich beim Stehen die Blutdruckverhältnisse im Körper. Wenn wir viel stehen, sammelt sich das Blut in den Beinen, und das Gehirn bekommt weniger Sauerstoff ab: Wir werden müde.
Wenn man das weiß, wäre es doch vielleicht nicht schlecht, wenn man das in Museen berücksichtigen würde, sie sollten nicht nur Kunst anbieten sondern auch zum Verweilen einladen, findet Ihr nicht? Man könnte vielleicht auch kleine Ruheinseln integrieren, Nischen oder Räume, wo man sitzen, durchatmen und einen Kaffee oder ein Wasser trinken kann. Ich kann mir vorstellen, dass das gut funktionieren würde. Richtig wach kann man Kunst doch einfach besser genießen.
Kriegt Ihr auch manchmal Gähn-Attacken?
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/10/02/gaehn-attacken/
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02.10.2013 15:14 |
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Someday
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Veröffentlicht am 3. Oktober 2013 von Daniel Küblböck
schwarz
Liebe Fans,
habt Ihr schon mal was im Ofen oder auf der Herdplatte verschmurgeln lassen? Aber so richtig?
Mir ist das neulich passiert. Ich hatte mir eine schöne Pizza zubereitet und in den Ofen geschoben. Ich hab die Wartezeit verkürzen wollen und hab mich dann an den Schreibtisch gesetzt, hab Mails beantwortet und telefoniert und SIE habe ich darüber total vergessen. Als meine Augen dann irgendwann anfingen zu brennen und leichter Kokelgeruch in meine Nase stieg, waren Erleuchtung, Hochspringen und Lossausen eins. Küchentür und -fenster waren zum Glück geschlossen, sonst hätte mich womöglich die Feuerwehrsirene an mein vergessenes Mittagessen erinnert. Im schwarzen Röstaromennebel den Ofen ausschalten, die Klappe aufreißen, das Fenster auch, und dann erst einmal Flucht. Zum Glück hatten sich die Brandaromen nicht in der ganzen Wohnung verbreitet sondern sie blieben in der Küche. Zum allergrößten Teil jedenfalls.
Die Pizza war zu einer schwarzen Scheibe verbrannt. Ich überlegte, sie für die Ewigkeit in Acryl gießen zu lassen um sie dann als Mahnung über meinen Schreibtisch an die Wand zu nageln, damit mir so etwas nicht noch einmal passiert. Ich fand auch den Gedanken ganz spannend, wenn sie so gut konserviert in vielen vielen vielen Jahren mal ausgebuddelt und analysiert würde, zu welchen Schlüssen über unsere Ernährungsgewohnheiten sie Forscher wohl führen würde…
Ich hatte dann den restlichen Tag damit zu tun, die ganze Küche zu putzen einschließlich des gesamten Inventars. Ich habe Duftlampen und sämtliche Kerzen, die ich finden konnte, zum Geruchsverzehr in die Küche abgestellt und es hat zwar gedauert, aber schließlich – nach mehreren Tagen – war der Gestank irgendwann ganz verschwunden.
Gegessen hab ich dann erst abends was. Ich bin ausgegangen.
“Kochen erfordert eine gewisse Konzentration,
eine gewisse Liebe,
eine zärtliche Aufmerksamkeit.”
Norman Mailer
Öhhh, ja.
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/10/03/schwarz/
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03.10.2013 21:43 |
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Someday
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Veröffentlicht am 4. Oktober 2013 von Daniel Küblböck
Mutti muss es richten
Liebe Fans,
„Angela Merkel: Auf dem Höhepunkt der Macht“ titelte die AZ angesichts der Wahlergebnisse.
Ist es so?
Zwar wird die Union im neuen Deutschen Bundestag die größte Fraktion stellen, aber sie hat knapp die absolute Mehrheit verfehlt. Sie muss sich einen Koalitionspartner suchen und Kompromisse machen.
Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün? So oder so muss sich Frau Merkel nach links öffnen, um handlungsfähig und im Amt bleiben zu können.
Ziemlich genau die Hälfte der Deutschen wünscht sich eine große Koalition. Aber die Sozialdemokraten wollen nichts überstürzen, sie wollen sich nicht hetzen lassen und sich möglichst teuer verkaufen.
Schwarz-Grün sehe ich jetzt nicht als sehr wahrscheinlich an, weil die Grünen sich nach der empfindlichen Wahlschlappe gerade neu definieren und neu aufstellen. Aber wer weiß?
Generell ist bei SPD und Grünen die Skepsis groß, eine Koalition mit einer mächtigen Union einzugehen. Sie schauen schon auf die im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen und auf die Europawahl und fürchten eher Nachteile dadurch.
In die Sondierungsgespräche wird die SPD ihr Sofortprogramm einbringen, u.a.: flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro, Spitzensteuersatz von 49 Prozent, Abschaffung des Betreuungsgelds…
Ob man Kompromisse finden wird? Wie hoch wird der Preis sein, den Angela Merkel zahlen muss?
Und was passiert, wenn sich die Union mit keinem Partner einigen kann, wenn weder SPD noch Grüne bereit sind, zusammen mit Angela Merkel eine Regierung zu bilden?
Es bliebe noch die Option der Minderheitsregierung. CDU und CSU könnten mit wechselnden Mehrheiten regieren, mal mit der SPD und mal mit den Grünen.
Es bleibt spannend. Wohin die Reise geht, werden wir sehen…
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/10...uss-es-richten/
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04.10.2013 10:27 |
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Daniel-la
Team-Admin
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Themenstarter
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Der Mann für’s Grobe
Veröffentlicht am 5. Oktober 2013
Liebe Fans,
so kommt er mir immer vor, Oliver Pocher, der Mann, der offenbar keine leisen kennt und auf grobe Töne setzt. Bei seinen Performances vermisst man Augenzwinkern und leise Ironie, Witz und Charme. Sich auf Kosten anderer zu amüsieren finde ich einfach unlustig: all diese Witze über Frauen, Beamte, Homosexuelle, Übergewichtige, über Alzheimer, sozialen Abstieg, Armut und immer wieder Menschen mit Migrationshintergrund, die Welt des Boulevards, oder es werden ahnungslose Bürger in aller Öffentlichkeit bloßgestellt und verunglimpft. Was hat es mit Humor zu tun, wenn einzelne Menschen oder Gruppen verbal ordentlich was in die Fresse kriegen ganz nach dem Motto: Je platter desto lustiger?
Oliver Pocher polarisiert. Für die einen ist er ein rotes Tuch, die anderen lieben ihn.
In seinem Programm “Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit” lässt er kein Klischee, kein Tabuthema aus. Aber er hat ein Publikum, das er mit seiner Art von „Komik“ anspricht – und wem’s gefällt…
In einem Interview zum Programm sagte er „Ich polarisiere gern. Schlimm wäre nur, wenn ich den Leute egal wäre.“ Und auf die Frage, ob er sich nicht auch gern vom Feuilleton bejubeln lassen würde, meinte er: „Das ist nicht mein Anspruch. Ich möchte mich in meinem Programm nicht mit Hochkultur befassen.“
Momentan pausiert er damit. Neue Termin werden demnächst bekannt gegeben, steht auf seiner HP.
Andererseits ist er aber auch bestrebt, sich umzuorientieren.
Anfang des Jahres war zu lesen, dass Oliver Pocher offenbar genug hat vom Image des ewigen Pausenclowns. Er sei erwachsen geworden und möchte wohl im seriösen Fach Fuß fassen.
Zusammen mit Cindy aus Marzahn moderierte er zuletzt “Big Brother”. Pocher sei sich wirklich für keine müde Pointe mehr zu schade, las ich.
Sein Hauptgrund, bei der Sendung mitzumachen sei, dass er Geld verdienen müsse, sagte er in einem Interview.
Notwendigkeiten machen es einem manchmal nicht so leicht, konsequent zu sein.
Sein „Twitter-Zoff“ mit Boris Becker war aber an Notwendigkeiten wohl eher nicht gebunden.
Im Frühjahr kursierte das Gerücht, dass das ZDF großes Interesse an Pocher habe. Pocher produziere eine Testsendung für das ZDF, es solle sich um eine seriöse Talkshow handeln, die „gesellschaftlich relevante Themen“ abhandelt, berichtet damals der „Spiegel“.
Mittlerweile wurde bekannt, dass es sich bei diesem Projekt um eine wöchentliche Talkshow mit dem Schwerpunkt-Thema Fußball handeln soll. Produzieren soll sie „JBK TV Produktion“, die Firma von Johannes B. Kerner.
Laut Pochers Manager seien noch andere Projekte in Planung.
Ob Pocher auch seriös kann? Lassen wir uns überraschen…
Aber ich sehe da auch ein großes Glaubwürdigkeitsproblem. Wenn einer sich über viele Jahre mit Brachialhumor auf Kosten anderer durch die Branche geschlagen und das zu seinem Markenzeichen gemacht hat, nimmt man ihm Seriosität schlicht und einfach nicht ab. Ich denke, er wird es schwer haben.
Wer in allen Situationen den Klassenkasper spielt, darf sich nicht wundern, wenn er darauf festgenagelt wird.
Wie seht Ihr das?
Euer Daniel Küblböck
http://blog.daniel-kueblboeck.de/2013/10...nn-fuers-grobe/
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Das Schönste an Daniel war sein Lachen.
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06.10.2013 01:12 |
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